Vor ca. zwei Wochen war ich persönlich bei meiner Krankenkasse (DAK) und habe die Bitte geäußert, das Bild auf meiner Elektronischen Gesundheitskarte zu erneuern. Ich lege diese Karte immer mit der Rückseite auf den Tresen bei Ärzten, da das Bild meiner ehemaligen Geschlechterrolle nicht mehr meinem Aussehen entspricht, und ich damit das Gefühl habe, dass das nicht meine Versicherungskarte ist.

Nachdem die Mitarbeiterin vor Ort meine Ausweise (inkl. dem dgti-Ausweis) kopiert hatte, hab ich Zugangsdaten erhalten, um mein Bild online hochzuladen.

Brief von der Krankenkasse

“Sehr geehrter Herr Glauche,”

(Eines meiner Probleme beim Schriftverkehr mit der Krankenkasse ist die falsche Anrede, können die das nicht wenigstens eine geschlechtsneutrale Anrede verwenden?)

Vielen Dank für Ihr Bild. Auf Grund gesetzlichen Vorgaben können wir es nicht für die neue Gesundheitskarte verwenden. Den Grund haben wir angekreuzt:

[X] Sonstiges: (z.B. Personalien und Abbildung stimmen nicht überein, das Bild ist nicht aktuell usw.)

Ich kann annehmen, dass der Grund ausschließlich aus “Personalien und Abbildung stimmen nicht überein” besteht. Meine Krankenkasse verwendet, solang meine Vornamensänderung noch nicht per Gericht durch ist, noch meinen alten Namen und Personenstand. Sie ist aber durchaus über meine Situation informiert, sowohl mit Anträgen auf Bartepilation und Geschlechts-OP, als auch mit meinem Ergänzungsausweis.

Ich sehe die Verweigerung des Bildes als Diskriminierung an, da das hochgeladene Lichtbild mich so zeigt, wie ich mich in meinem Alltag in der Umwelt präsentiere.

Liebe Krankenkasse, das bin ich, so seh ich aus:

Dieses Bild habe ich zu meiner Krankenkasse hochgeladen. Es zeigt mich in meinem normalen Aussehen.

Jennifer Glauche

Bild mit Pressefreigabe, Originalauflösung verlinkt, CC-BY-SA 4.0